Beutler / Lederer


Einer der ältesten dargestellten Berufe ist der Beutler oder Lederer. Er verarbeitet Häute und Felle und stellt daraus ganz unterschiedliche, reich verzierte Taschen und Beutel her. Auch Gürtel, Westen und Schuhe schneidet er mit einem scharfen Messer aus Lederstücken aus und vernäht sie von Hand. Leder als Naturprodukt steht den Menschen seit frühester Zeit zur Verfügung. Mit der Befähigung, dieses Material durch gerben haltbar zu machen, konnten Gegenstände und Behältnisse verschiedenster Art hergestellt werden. Naheliegend waren auch unzählige Handwerker mit der Lederverarbeitung beschäftigt.

Schon 1314 wurden die ersten Nachweise der Zunft, die meist mit den Handschuhmachern vereint war, in Wien gefunden. Schon früh waren die in der Lederverarbeitung tätigen Handwerker „zünftig" organisiert, wobei im 15. und 16. Jahrhundert eine äußerst differenzierte Organisationsform festzustellen ist.

Die Beutelmacher waren überwiegend mit dem Nähen der Lederbeutel beschäftigt: Lederstücke wurden mit „Schweinsborsten", die allerdings schon bald durch dünne Drahtnadel oder gedrillte Drähte ersetzt wurden, zusammengenäht. Der Name des Werkzeuges jedoch blieb erhalten. Der Faden bestand je nach Beschaffenheit und Verwendungszweck des Beutels zumeist aus gedrilltem, teilweise auch gesponnenem oder geflochtenem Hanf oder Flachs. Um die Gleitfähigkeit während des Nähens zu erhöhen wurde der Faden gepecht. Pech, Grundstoff hierfür ist Baumharz, diente weiter dazu die Naht abzudichten und den Faden haltbarer zu machen. Ein gut vernähter Lederbeutel gilt durchaus als wasserdicht.

Um die Werkstück festzuhalten und gleichzeitig beide Hände freizuhalten, wurde eine Vielzahl von verschiedenen Zwingen benutzt, die teilweise durch Fußpedale (ähnlich dem Ziehbock des Holzhandwerkers), teilweise auch durch Verschraubungen den notwendigen Druck erbrachten.

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